BeraterInnen können gegenüber Ihren Kunden / Klienten verschiedene Rollen einnehmen und auf unterschiedliche Weise einen Beitrag zur weiteren Entwicklung leisten. Am einen Pol des Spektrums steht der Berater als Experte. Dem steht am anderen Ende der Skala der Berater als Ermöglicher (Facilitator) gegenüber.

 

Der Berater als Experte weiß für eine bestimmte Problematik / Herausforderung „die eine richtige und bereits erprobte“ Lösung. Er weiß das besser als sein Klient. Im Beratungsverhältnis geht es darum, die vom Berater als richtige erkannte Lösung zu implementieren. Der Klient wird von oben herab behandelt. Es entsteht ein Lehrer – Schülerverhältnis. Die Problematik: Das Know-how verbleibt beim Berater, die Selbstständigkeit des Klienten wird nicht gefördert, eher die Abhängigkeit des Klienten vom Berater.

 

Der Berater verkennt dabei, dass es die eine, für alle richtige Lösung gar nicht geben kann, denn das für alle Gleiche bringt eben keinen Wettbewerbsvorteil. Das Verhältnis von Berater und Entscheider wird vermischt.

 

 

 

Der Berater als Ermöglicher betrachtet seinen jeweiligen Klienten in seiner Einzigartigkeit. Er dient dabei dem Klientensystem als Reflexionsfläche. Aufgrund seiner Außensicht kann er „blinde Flecken“ identifizieren und thematisieren. Er behält dabei das Bewusstsein dafür, dass er zwar andere Blickwinkel und auch zusätzliches Fachwissen anbieten kann, er nimmt aber nicht für sich in Anspruch, alles besser zu wissen. Berater und Klient befinden sich auf gleicher Augenhöhe. Der Berater bleibt Berater, der Entscheider bleibt Entscheider, es gibt klare Beziehungen. So fördert der Berater die Selbststeuerungsfähigkeit des Klientensystems. Das Know-how entwickelt sich im Klientensystem und steht diesem dauerhaft zur Verfügung.

 

Die Haltung des Beraters ist geprägt vom Respekt vor der Leistungsfähigkeit des Klienten­systems und darauf ausgerichtet, die individuelle / spezifische Entwicklung des Klienten­systems, die Entfaltung der jeweils vorhandenen Potenziale zu unterstützen. Der Berater kennt den aktuellen Stand der Diskussion zu guten Managementpraktiken und kann Know-how über bewährte Vorgehensweisen bereitstellen. Die entsprechenden Lösungen werden dem Klienten aber nicht aufgedrängt, denn gesucht wird immer die spezifische Lösung für das jeweilige Klientensystem, weil nur dieses Herangehen zu schwer kopierbaren Wettbewerbs­vorteilen führt.

 

Sofern der „Ermöglicher“ auch Experte ist, so ist er Experte für organisationale Lern- und Entwicklungsprozesse. In diesem Sinne ist die Haltung des Beraters geprägt von einer gewissen Demut und dem klaren Bewusstsein der eigenen Möglichkeiten und Grenzen.
 
Ich versuche nach bestem Wissen und Gewissen diesem Beratungsverständnis – Berater als Ermöglicher - gerecht zu werden.